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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 2

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 2 — 3. Zeichne eine Längswand und vergleiche die Länge der Zeichnung mit derjenigen der Wand! (Maßstab.) 4. Erzähle a) von der Heizung, b) von anderen Räumen, die wir benutzen! Ii. Das Schulgrundstück. 1. Nenne andere Räume in unserem Schul- hause und beschreibe sie! 2. Was der Schulroärter zu tun hat. 3. Was wir auf dem Schulhofe sehen. 4. Miß Länge und Breite des Schulhofes (Schritte und Meter)? Zeichne den Plan des Schulhofes und gib an, wie lang die Linie deiner Zeich- nung ist, die auf dem Hofe 10 m bedeutet! (Maßstab.) Iii. Vom Schulbesuch. Wer ein tüchtiger Kaufmann, Handwerker oder Arbeiter werden will, muß in der Schule etwas gelernt haben. Vom sechsten Jahre an müssen alle Kinder die Schule acht Jahre lang be- suchen. (Versäumnisse.) Manchmal werden Prüfungen abgehalten, um zu sehen, ob die Kinder fleißig gelernt haben. Alle halbe Jahr gibt es auch Zeugnisse. In den Ferien ist kein Unterricht, da verreisen viele Kinder. Ostern werden die Schüler in eine andere Klasse versetzt. Die meisten Kinder gehen in die Volksschule, andere in die Bürgerschule, die Gymnasien und andere Schulen. Die Lehrlinge besuchen die Fortbil- dungsschule, andere junge Leute die Handelsschule. Aufgabe: Nenne Schulen in Osnabrück und gib an, wo sie liegen! Von der Zeit. Aufgaben: 1. Nenne a) die Tageszeiten, b) die Wochentage, c) die Jahres- zeiten ! 2. Beobachte, wo morgens, mittags und abends die Sonne steht! Zeder Mensch muß auf die Zeit achten. Der Beamte muß pünktlich zum Dienst, der Arbeiter rechtzeitig in die Fabrik und der Schüler früh genug zur Schule kommen. Alle müssen pünktlich sein (Post, Eisenbahn). Morgens früh läutet uns der Wecker aus dem Schlafe. In der Küche tickt die Wanduhr und zeigt uns, wann wir zur Schule müssen. Manchmal steht sie; dann sieht der Vater nach der Taschenuhr, die geht genau. Auf dem Schulwege sehen wir nach der Turmuhr, ob wir uns beeilen müssen, dann geht es oft im Trab! Denn die Schuluhr mit den elektrischen Klingeln läutet pünktlich. Es gibt auch Uhren ohne Räder. Die Mutter gebraucht die Sanduhr beim Eierkochen. Man kann sich auch eine Sonnenuhr machen, die zeigt die Zeit nur bei Sonnenschein. Ausgaben: 1. Beschreibe die verschiedenen Uhren und ihre Teile! 2. Zeichne a) das Zifferblatt, b) das Pendel, c) die römischen Ziffern! 3. Schreibe

2. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 35

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 35 — Eisenrost, andere blaugrau. Auch Ocker, den der Maler gebraucht, kommt am Hüggel vor. Da die Hüggelerze aber längst nicht ausreichen, holt die verlängerte Küttenbahn aus den Zechen Perm und Hektor bei Ibbenbüren weitere Erze. Aber auch von der Porta, ja sogar aus Spanien, Schweden und Ruß- land kommen Erze nach der Georgsmarienhütte. Sie müssen eine weite Reise über das Meer machen, werden dann auf Kähnen den Dortmund—ems- Kanal bis Saerbeck her aufgebracht, von wo die Eisenbahn sie über Lengerich und Hasbergen zur Hütte bringt. Kohlen und Koks kommen aus Werne. Georgsmarienhütte. Der Eeorgs-Marien-Bergwerks- und Hütten-Verein, dem auch das Stahlwerk und die Steinbrüche am Piesberge gehören, ist das größte in du- strielle Unternehmen unserer Heimat. Die Werke beschäftigen etwa 9000 Arbeiter und zahlen jährlich etwa 10 Millionen Mark Löhne und 150000 Mark Steuern. Die in einem Jahre verfertigten Waren haben einen Wert von rund 30 Millionen Mark. Die westlichen Ausläufer des Teutoburger Waldes. 1. Dörenther Klippen. Fahren wir mit der Bahn über Has- bergen nach Natruphagen, so führt ein schöner Weg über Leeden und die Margarethenegge bald nach Tecklenburg. Man kann auch von Hasbergen durch den Habichtswald marschieren, wo sich Reste einer Wallanlage be- 3'

3. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 21

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
21 — Auf der Großen Straße. Aufgaben: Beobachte die Straßenbahn, die fahrenden Wagen, die Läden! Die Große Straße ist die verkehrsreichste Straße der Stadt. Hier sind die meisten Geschäfte; ein Laden reiht sich an den andern. In den großen Schaufenstern laden die hübsch ausgestellten Waren zum Kaufe ein. Spaziergänger bleiben stehen und treten dann in den Laden ein, wo der Kaufmann sie bedient. Wer eilig ist, fährt für 10 Pfennig mit der elektrischen Straßenbahn durch die ganze Stadt. Bei schlechtem Wetter sind die Wagen gewöhnlich ganz von Fahrgästen besetzt. Mancher läßt sich in der Droschke oder im Auto fahren. Vor den Geschäften halten schwer- beladene Frachtwagen mit Kisten, Fässern und Ballen. Radfahrer winden sich zwischen dem lebhaften Wagenverkehr hindurch. Vormittag? rollen die leichten Milch- und Brotwagen schnell über die weniger belebte Straße. Am stärksten ist der Verkehr in den Abendstunden, wenn über der Straße die elektrischen Lampen brennen und die Schaufenster hell erleuchtet sind. Aufgabe: Worauf mußt du achten, wenn du mit der Straßenbahn fuhrst? Auf dem Postamt. Aufgaben: Beobachte, wenn der Briefträger kommt, der Briefkasten geleert wird, der Postwagen fährt! Sieh die vielen Leitungsdrähte auf dem Postamt an! Wenn du einen Brief fortschicken willst, steckst du ihn in einen Umschlag. Vergiß nicht die Aufschrift (Adresse) und die Freimarke! Dann trügst du den Brief zum nächsten Briefkasten. Schon kommt auf flinkem Rade der Briefkastenleerer mit der großen Tasche. Er holt mehrmals am Tage die Briefe, Karten und Drucksachen aus allen Briefkästen der Stadt und bringt sie zum Hauptpostamt an der Möserstraße. Dort werden alle Briefe gestempelt und geordnet. Manche bleiben in der Stadt und werden von den Briefboten ausgetragen (bestellt). Andere machen eine weite Reise durch Deutschland oder gar in fremde Länder. Die Eisenbahn bringt sie in einem besonderen Wagen an ihren Bestimmungsort. Ein Postbote mit dem Postkarren erwartet den Zug schon auf der Station. Er nimmt die Postsäcke in Empfang und fährt sie in das Postgebäude. Hier wandern die Postsachen bald in die Tasche des Briefträgers, der auch deinen Brief an die rechte Adresse abliefert. Willst du eine eilige Nachricht geben, so telegraphierst du. Auf dem nächsten Postamt schreibst du die Depesche auf ein Papier und reichst es dem Beamten. Der schickt das Telegramm durch die Telegraphendrähte mit Hilfe der Elektrizität blitzschnell in die Ferne.

4. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 22

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
22 — Noch schneller ist das Telephonieren. Viele Leute haben einen Fern- sprecher zu Hause. Die Post verschickt auch Pakete, die sorgfältig verpackt und mit Adresse versehen sein müssen. Dazu gehört noch eine Paketadresse. Sogar Geld kannst du durch die Post versenden. Entweder legst du das Geld in einen versiegelten Brief, den du in das Postbuch eintragen läßt oder schreibst eine Postanweisung. Vom Postbeamten bekommst du dann eine Quittung. In einer so großen Stadt wie Osnabrück werden täglich viele tausend karten, Briefe, Pakete, Postanweisungen und Depeschen versandt; deshalb arbeiten auf unfern Postämtern bei Tag und bei Nacht zahlreiche Beamte. Aufgaben: 1. Zeichne einen Briefumschlag mit Marke, ein Posthorn! 2. Gib an, wo in Osnabrück Postämter sind! 3. Erzähle: Wie ich einen Brief, ein Paket abschicke! 4. Rechne aus: Was kosten fünf braune, sieben grüne und zehn rote Briefmarken? Auf dem Äauptbahnhof. Aufgaben: Beobachte, wie eine Fahrkarte gekauft wird, wie ein Zug abfährtl „Heute nachmittag wollen wir einen weiten Ausflug machen," sagt Vater bei Tisch. Rechtzeitig gehen wir zum Hauptbahnhof. Schon draußen sehen wir an der großen Uhr über dem Eingang, daß wir fast noch eine halbe Stunde Zeit haben. Darum schauen wir uns ein wenig in der Bahn- hofshalle um. Viele Menschen drängen sich hier; immerzu gehen Leute ein und aus. Wie voll steht es an den Fahrkartenschaltern! Einige Reisende studieren die Fahrpläne, andere lösen an der Gepäckabferti- gung ihr Reisegepäck ein. Ein Dienstmann trägt einen schweren Koffer heran. Zwei Kinder lösen aus dem Automaten Bahnsteigkarten; sie wollen vielleicht ihre Mutter abholen. Jetzt ist wohl ein Zug eingelaufen. Eine Menge Leute kommen durch die Sperre. Sie geben ihre Fahrkarte an den Schaffner ab und eilen in die Stadt. Da: Bumm . . ., nochmals: Bumm! Was ist das? Ah, auf der großen Tafel dort hoch an der Wand steht in leuchtenden Buchstaben: „Personenzug Löhne, unterer Bahnsteig" und „Schnellzug Münster, oberer Bahnsteig." Nun eilen die Reisenden an die Sperre. Die bereitgehaltene Fahrkarte wird vom Schaffner gelocht. Zum oberen Bahnsteig führt ein Tunnel, zum unteren eine Treppe. Inzwischen hat Vater auch Fahrkarten gelöst. Wir gehen in den oberen Wartesaal, da unser Zug noch nicht sofort abfährt. Wir eilen ans Fenster, denn eben braust der Schnellzug heran. Jetzt hält er; die Türen fliegen aus, und viele Reisende verlassen den Zug. Da gibt's manche freudige Be-

5. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 157

1858 - Osnabrück : Rackhorst
157 die Hopfen von Spalt in Bayern und Saaz in Böhmen, als geringste die braunschweiger, die den belgischen gleichgesetzt werden. Der Tabacksbau und die daran sich knüpfende Fabrica- tion hat in Deutschland einen bedeutenden Aufschwung genom- men, und seit etwa 10 Jahren hat sich auch der Export nach außereuropäischen Ländern rasch gehoben, so daß 1853 die Aus- fuhr deutscher Cigarren nach Amerika und Australien ein Capital von 1 Mill. Gulden repräsentierte. Der Hauptsitz der Tabacks- cultur ist die bayerische und badische Pfalz sammt dem angren- zenden Hessen. Im Jahre 1852 bestanden dort zusammen 43 Fabriken, mit 644 Arbeitern, welche über 12,000 Ctr. Rauch- und Schnupftaback und 30 Mill. Stück Cigarren verfertigten; letztere sind größtentheils exportiert worden. Rohe Tabacksblätter gehen ebenfalls in Menge von dort über See; wer die Lager- häuser der Londoner Docks besucht, findet immer große Massen Pfälzertabacks, welche zum Theil nach den Cigarrenfabriken Ame- rikas, Spaniens u. s. w. spediert werden. Nach Oesterreich gin- gen im Jahre 1852 aus der badischen Pfalz allein 15,000 Ctr. rohe Tabacksblätter ä 16 fl., 1853 aus der Pfalz überhaupt 45.000 Ctr. Oesterreichs Tabacksproduction selbst aber ist so be- deutend, daß 1846 die Ernte 753,000 Ctr. betrug, wovon 560.000 Ctr. auf Ungarn trafen. Unter der Leitung der k. k. Tabacksdirection — denn in Oesterreich ist, wie in Frankreich, der Taback Regie oder Monopol der Regierung — arbeiten ge- genwärtig 25 Fabriken mit mehr als 28,000 Arbeitern, von denen 21,000 mit der Fertigung von Cigarren beschäftigt sind; die Zahl der hergestellten Cigarren betrug im Jahre 1853 725% Mill. Stück, im Gewicht von 56,000 Ctr. und einem Verkaufswerth von 12% Mill. Gulden, der producierte Rauch- taback über 456,000 Ctr., im Werthe von fast 18 Mill. Gul- den. Die Production hatte sich seit 1850 beim Rauchtaback um 70 Procent, bei den Cigarren um 123 Procent gehoben, also innerhalb dreier Jahre mehr als verdoppelt. Von Weinen waren auf der allgemeinen deutschen Indu- strieausstellung in München nicht weniger als 339 Sorten aus- gestellt, deren richtige Würdigung der Prüfungs-Commission nicht wenig zu schaffen machte. Don einer Ausstellung der deutschen Biersorten in dieser Metropole aller biertrinkenden Städte ist uns nichts bekannt geworden. Unter den Maschinen nehmen jetzt die Locomotiven einen sehr bedeutenden Platz ein. Seit dem Jahre 1841, in welchem

6. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 165

1858 - Osnabrück : Rackhorst
165 in Wien abgeschlossenen Vertrag zur Anbahnung eines sämmtliche deutsche Bundesstaaten umfassenden gemeinsamen Zollsystems, welches mit dem Beginn des Jahres 1854 zugleich mit der Ausdehnung des Zollvereins an die Küste der Nordsee ins Le- den trat. Allgemeine Bestimmungen des Zollvereins sind: Frei- heit des iunern Verkehrs mit Aufhebung aller Binnenzölle, Zu- lassung ausländischer Erzeugnisse gegen einen mäßigen Schutzzoll, Erleichterung ihrer Einfuhr durch Handelsverträge mit Zugrunde- legung der Gegenseitigkeit, Erhebung der Zölle an der äußersten Grenze des Zollvereinsgebietes, Vertheilung des Zollertrages auf die Zollvereinsstaaten nach Maßgabe ihrer Volkszahl. Gegen- wärtig wird über weitere Zollerleichterungen und Aufhebung ver- schiedener Zölle zwischen Oesterreich und den Zollvereinsstaaten unterhandelt. Es steht zu hoffen, daß Deutschland durch immer größere Einigung, insbesondere durch einiges Handeln seiner beiden mäch- tigsten Staaten dem Auslande gegenüber sich endlich jenen wohl- thuenden Respect erzwinge, der allein die Ehre und Würde einer Nation vertritt und hebt. Schon jetzt ist der Zollverein eine be- deutende Macht und von etwa 42 ^ Mill. Bewohnern Deutsch- lands gehören nach der Zählung vom 3. December 1855 nicht weniger als 32,721,094 zum deutschen Zollverein. Nur wenige Staaten, Oesterreich, die beiden Mecklenburg, die drei Hansestädte Bremen, Hamburg, Lübeck, und das unter dänischer Herrschaft stehende Holstein sind demselben noch nicht beigetreten. Was die Bevölkerungsverhältnisse im Zollverein betrifft, so ist Sachsen (mit 2,039,176 E. oder 7500 auf die d>M.) am dichtesten bevölkert, Oldenburg mit 2329 auf die lii>M. am we- nigsten, darauf am wenigsten Hannover mit Schaumburg-Lippe (1,841,317 E. oder 2610 auf die mm.), dann aufsteigend kommt Bayern, Braunschweig, Preußen, Kurhessen, Luxemburg, Thüringen, Württemberg, Baden, Nassau, Großherzogthum Hessen, Sachsen. — Bei der Zählung von 1855 hatte die bedeutendste Zunahme im Verhältniß zu seiner Bevölkerung Sachsen, dann Preußen; Hannover hatte nur 385 mehr als 1852. Vermin- dert hatte sich die Bevölkerung in Bayern um 18,017, in Württemberg um 63,543, in Baden um 41,838, in den beiden Hessen je um mehr als 17,000, um ein unbedeutendes auch in Braunschweig und Nassau. Während in den frühern Zählungen, wie sie im Zollverein alle 3 Jahre statt finden, die Steigerung durchschnittlich 3 Procent betrug, war die Bevölkerung 1855 nicht

7. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 166

1858 - Osnabrück : Rackhorst
166 einmal um l/2 Procent gestiegen. Jedoch sind die Ursachen die- ser Erscheinung, wie Cholera, starke Auswanderung, andauernd hohe Preise der Lebensmittel, wohl nur vorübergehender Natur. Vom Herausgeber. 7. Der preußische Staat. Historisch-statistische Uebersicht. Preußen, eine der 5 europäischen Großmächte und die zweite Großmacht Deutschlands, bildet einen Staat, welcher zwar die meisten deutschen Unterthanen, aber auch die verschieden- artigsten deutschen Volksbestandtheile unter der Einheit eines Königshauses umfaßt, ein Ländergebiet, welches sich über Deutsch- land von dessen äußerstem Nordostende bis zum westlichsten Saum (von Memel bis Aachen) ausbreitet. Der jetzige preußische Staat besteht aus mehr als 50 ehe- maligen Reichsgebieten, die durch Kauf, Eroberung, Erbschaft und Verträge im Laufe der Jahrhunderte vereinigt wurden. Das Stammland, die Mark Brandenburg, um Christi Geburt von Germanen bewohnt, wurde späterhin von den vordringenden Slaven besetzt, seit Carls des Großen Zeiten aber von den deutschen Kaisern erobert. Im 10. Jahrhundert werden die dort hausenden slavischen Stämme mit dem Namen Borussen oder Preußen belegt; diesen Heiden predigte der Bischof Adalbert von Prag (1- 996) und der Benedictiner Bruno das Christenthum. Der christliche Graf Albrecht der Bär, der zuerst die Altmark besaß und sein Gebiet im Osten der Elbe ausdehnte, nannte sich um das Jahr 1140 zuerst Markgraf von Brandenburg und gründete 1162 Berlin. Nachdem Albrechts Stamm schon 1320 erloschen war, wurde nach mehrfachem Regentenwechsel der Burg- graf von Nürnberg, Friedrich Vi., aus dem Hause Hohenzollern durch Kauf Markgraf und Kurfürst 1415. Sein Gebiet war etwa 460 □'!. groß. Im Jahre 1482 hatte sich der Staat schon zu 685 Ql. und -bis zum Anfänge des dreißigjährigen Krieges durch die Erlangung des Herzogthums Preußen zu 1450 n>M. erweitert; 1687 war nach Erwerbung von Hinter- pommern, der Bisthümer Halberstadt, Minden (1648), des Herzogthums Kleve, der Grafschaft Mark, Ravensberg (1666), des Erzbisthums Magdeburg (1689) und anderer der Umfang schon zu 2040 d>M. angewachsen. Friedrich Iii., der sich unter dem Namen Friedrich I. mit Bewilligung des Kaisers Leopold am 18. Januar 1701 zum König von Preußen machte, erweiterte

8. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 261

1858 - Osnabrück : Rackhorst
261 Der Binnenhandel wird durch Kanäle und Eisenbahnen sehr gefördert, der Seehandel durch vortheilhaste Handelsverträge. Die künstlichen Communicationsmittel, Kanäle und Eisenbahnen, sind in diesem kleinen Lande erstaunlich vervielfältigt. Kanalan- lagen verbinden Brüssel und Löwen mit der Rüpel, welche aus der Vereinigung der Senne, Dyle (spr. Deile) und Nethe entsteht und in die Schelde fließt, ferner Brüssel mit Charleroi an der Sambre, welche bei Namur in die Maaß fällt, Mons mit Conde (im französischen Flandern), Ostende mit Brügge und Gent. Die belgischen Eisenbahnen verdienen besondere Auf- merksamkeit, theils wegen der Großartigkeit der Anlagen selbst, theils weil sie zu den am frühesten gebauten in Europa gehören und schon 1834 nach einem über das ganze Land ausgedehnten System begonnen wurden. Den Mittelpunkt bildet Mecheln, von hier läuft eine Linie östlich über Löwen, Lüttich und Verviers an die preußische Grenze (nach Aachen), westlich über Gent und Brügge nach Ostende (zur Verbindung mit England), nördlich nach Antwerpen, von wo dann wieder eine Eisenstraße nach Gent führt, südlich über Brüssel und Mons an die französische Grenze (zum Anschluß an die französische Nordbahn nach Paris). Später traten noch hinzu der Schienenweg von Gent nach Kortryk (Courtray), der sich dann südlich einerseits nach Lille (Frankreich), andrerseits nach Doornik (Tournay) abzweigt und von hier nach Iurbise wieder zur südlichen Hauptlinie geht, ferner die von der Südlinie bei Brame le Comte nach Charleroi und von hier nach Namur und Lüttich laufende Bahn. Durch die im September 1855 eröffnete Bahn von Charleroi nach St. Quentin (Frankreich) ist die Strecke von Paris nach Cöln um 14 deutsche Meilen abgekürzt und man fährt jetzt mit dem Schnellzuge (express train) von Cöln nach Paris über Aachen, Lüttich, Namur, Charleroi, St. Quentin in 12 Stunden. Schon und bei einer Anzahl von 17,943 Arbeitern. Im ganzen wird in der Provinz Lüttich das Gesammterzeugniß der an den Bergbau und die Eisengewerke sich knüpfenden Industrie für 1856 auf 99,728,000 Fr. geschätzt. Die weltberühmte Anstalt zu Seraing, die größte Maschinen- fabrik auf dem Coutinent, lieferte 35 Locomotiven, 20 fixe Maschinen, 8 Maschinen für Dampfschiffe, 41 Dampfkessel. Durch das einzige Etablissement der „Vieille Montagne“ wurden 19% Million Kilo- gramme rohes Zink gezogen; die zwei andern Etablissements der Provinz, welche Zink producieren, Nouvelle Montagne und Corphalie, lieferten 33% Million Kilogramme im Werth von ungefähr 23% Million Franken.

9. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 247

1858 - Osnabrück : Rackhorst
247 Beschränkungen leidet, kaufen lassen sollen, und hätte selber wei- ter unten bei 36 Fuß Fahrwasser bauen müssen, wenn man sich erinnerte, wie Napoleons Ausspruch: „Das wird das Auge des Nordens sein (Os sera l’oeil du Nord)" die Ansicht Karls Xii. über die Geestemündung bestätigte! Aber man ließ sich dadurch verlocken, daß Bremen auf seine Kosten Schleusen und Bassins Herstellen und für Gebietsabtretung sogar eine geringe Summe zahlen wollte. Da den mitredenden Militärs vollends in Aus- sicht gestellt wurde, ein Fort („Wilhelm") zum Schutz des fremden Hafens errichten zu müssen, aber die dortigen Garnisons- koften mit 5000 ch erstattet zu bekommen, so schlugen die han- noverschen Staatsmänner ein, und der Vertrag vom 11. Januar 1827 kam zu Stande. Das Terrain von Bremerhafen wurde mit voller Landeshoheit an Bremen abgetreten. An der Stelle, wo man vor 30 Jahren nur einige mit Stroh gedeckte Fischerhütten sah, steht jetzt Bremerhafen als eine Stadt mit mehr als 6000 Einwohnern. Die Hafenbauten sind vortrefflich; in das neue Dock laufen die größten Schiffe ein. Die mit eisernen Thoren versehene Eingangsschleuse ist 76 Fuß breit und hat 25 Fuß Wassertiefe. Erst kürzlich hat man an der Leine beschlossen, den Bremerhafen unmittelbar gegenüber liegen- den Hafen von Geestemünde auszubauen, und die hannoversche Ständeversammlung bewilligte 1855 die Summe von 2,657,500 Thalern zur Herstellung eines Hafens mit Damm und Schleusen- bau, der dem Zollverein gegenüber zum Freihafen erklärt werden soll. Mag auch gegen Bremerhafen mit jährlich 2800 kommen- den und gehenden Schiffen die Handelsbewegung von Geeste- münde vorläufig noch ganz unbedeutend sein, so prophezeit man ihm doch eine große Zukunft, und selbst Bremen soll, da mit der Zeit Bremerhafen zu enge werden dürfte, die hannoversche Anlage nicht ungern sehen. Nur findet man es hart, daß Bre- merhafen, der zweite deutsche Seeplatz (d. h. an Gütern, an Personenverkehr aber mit jährlich mindestens 36,000 Auswan- derern der erste) noch 7 Meilen von der Eisenbahn entfernt liegt, während alle andern Häfen den unmittelbaren Anschluß der Schienenwege besitzen. Die Bremer klagen bitter, daß sie, wenn die Dampfschifffahrt auf der Unter-Weser eingestellt werden muß, 7 Stunden auf der Chaussee zu fahren haben, um ihren Masten- wald zu erreichen. Ueber die Richtung der Eisenbahn haben sich Hannover und Bremen nicht einigen können. Was nun die beiden andern Häfen Hannovers betrifft, so trat mit der Lösung der Personalunion mit England und mit

10. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 272

1858 - Osnabrück : Rackhorst
272 Dame de Bruges) mit dem schon erwähnten hohen Turm ist weniger durch ihre Bauart, als durch ihre plastischen Kunstwerke berühmt. Im südlichen Kreuzschiff auf dem Altäre steht ein kleines Standbild der heil. Jungfrau mit dem Kinde, angeblich von Michel Angelo (s. unter Florenz), jedenfalls eine treffliche italie- nische Arbeit aus seiner Zeit. Ein noch größeres Interesse aber nehmen in Anspruch die dahinter in einer Capelle befindlichen Grabmäler Karls des Kühnen (4 1477), Herzogs von Burgund und seiner Tochter Maria (4 1481), Gemahlin des spätem Kaisers Maximilian. Diese ausgezeichnet schönen Grabdenkmäler sind den Vlamingen (Flamändern) noch besonders theuer, weil Karl und Maria die letzten Sprößlinge des Hauses Burgund und die letzten einheimischen Fürsten der südlichen Niederlande waren. Maria's Denkmal, an Kunstwerth das bedeutendere, ist auch das ältere, angefertigt 1495; Philipp Ii. bestellte im Jahre 1558 für seinen Ur-Urgroßvater Karl ein ganz ähnliches Denkmal und bezahlte dafür dem Meister Ionghelinck die damals bedeu- tende Summe von 24,000 Gulden, jedem Arbeiter aber 40 Gulden als Entschädigung für den Verlust seiner Zähne bei der Schmelzarbeit oder dem Emaillieren. Die lebensgroßen liegenden Statuen von Vater und Tochter, aus Erz und reich vergoldet, ruhen in ganzer Figur (d. h. nicht in Relief) auf Marmor- Platten. An den Seiten der Sarkophage sind reich mit Email gezierte Wappenschilder der Herzogthümer, der Graf- und Herr- schaften, welche die burgundische Maria, die reichste Fürstentochter ihrer Zeit, dem Hause Oesterreich zubrachte und welche, nachdem Philipp, der Sohn Maximilians und Maria's, Johanna, die Erbin von Spanien und Neapel geheirathet, mit diesen Besitzungen vereinigt das Reich ihres Enkels Karl V. bildeten, in welchem die Sonne nie unterging. Bekanntlich starb die liebenswürdige und früher viel umfreite Maria in Folge eines Sturzes vom Pferde, den sie auf der Falkenjagd in der Nähe von Brügge that; aus Liebe zu ihrem ritterlichen Gemahl hatte sie die em- pfangene tödtliche Verletzung eine Zeitlang verheimlicht. Auf dem Rathhause von Brügge, einem überaus zierlichen Gebäude des vollendeten gothischen Stils, findet sich unter andern Seltenheiten ein Verzeichniß einer 1446 zu Brügge gezogenen Lotterie; demnach haben wahrscheinlich die Lotterien ihren Ursprung in Flandern und nicht in Italien, wo sie erst später erwähnt werden. Erst 1657 wurde die erste Lotterie in Paris eingeführt durch Tonti, daher der Ausdruck Tontine. Eine andere, jedenfalls unschädlichere Erfindung knüpft sich
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